chmod, fchmod − Zugriffsrechte einer Datei ändern
#include <sys/stat.h>
int chmod(const char *path, mode_t mode);
int fchmod(int fd, mode_t mode);
Mit Glibc erforderliche Makros (siehe feature_test_macros(7)):
fchmod():
_BSD_SOURCE || _XOPEN_SOURCE >= 500 || _XOPEN_SOURCE && _XOPEN_SOURCE_EXTENDED
|| /* Seit Glibc 2.12: */ _POSIX_C_SOURCE >= 200809L
Diese Systemaufrufe ändern die Rechte einer Datei. Sie unterscheiden sich nur in der Art, wie eine Datei angegeben wird:
* |
chmod() ändert die Berechtigungen einer angegebenen Datei, deren Pfadname in path übergeben wird. Falls sie ein symbolischer Link ist, wird dieser dereferenziert. |
||
* |
fchmod() ändert die Rechte der über den offenen Dateideskriptor fd angegebenen Datei. |
Die neuen Dateirechte werden in der Bit−Maske mode festgelegt, welche durch ODER−Verknüpfung von null oder mehr der Folgenden erstellt wird:
S_ISUID (04000) |
Set−User−ID (setzt die effektive Benutzer−ID des Prozesses bei execve(2)) |
||
S_ISGID (02000) |
Set−Group−ID (setzt die effektive Gruppen−ID für execve(2); sperrt obligatorisch, wie in fcntl(2) beschrieben; bestimmt die Gruppe der Datei aus dem übergeordneten Verzeichnis, wie in chown(2) und mkdir(2) beschrieben |
||
S_ISVTX (01000) |
»Sticky Bit« (Schalter für eingeschränktes Löschen, wie in unlink(2) beschrieben) |
||
S_IRUSR (00400) |
Leserechte für Eigentümer |
||
S_IWUSR (00200) |
Schreibrechte für Eigentümer |
||
S_IXUSR (00100) |
Ausführungs−/Schreibrechte für Eigentümer (»suchen« trifft für Verzeichnisse zu und bedeutet, dass auf Einträge innerhalb des Verzeichnisses zugegriffen werden kann) |
||
S_IRGRP (00040) |
Leserechte für Gruppe |
||
S_IWGRP (00020) |
Schreibrechte für Gruppe |
||
S_IXGRP (00010) |
Ausführungs−/Schreibrechte für Gruppe |
||
S_IROTH (00004) |
Leserechte für andere |
||
S_IWOTH (00002) |
Schreibrechte für andere |
||
S_IXOTH (00001) |
Ausführungs−/Schreibrechte für andere |
Die effektive UID des aufrufenden Prozesses muss auf den Eigentümer der Datei passen oder der Prozess muss privilegiert sein (Linux: er muss über die Capability (Fähigkeit) CAP_FOWNER verfügen).
Falls der aufrufende Prozess nicht privilegiert ist (Linux: er verfügt nicht über die Capability CAP_FSETID) und die Gruppe der Datei nicht auf die effektive Gruppen−ID des Prozesses oder einer seiner ergänzenden Gruppen−IDs passt, dann wird das Bit S_ISGID ausgeschaltet werden, ohne dass ein Fehler zurückgegeben wird.
Als Sicherheitsmaßnahme können je nach Dateisystem die Set−User−ID− und Set−Group−ID−Ausführungsbits ausgeschaltet werden, wenn eine Datei geschrieben wird. (Unter Linux geschieht das, wenn der schreibende Prozess nicht über die CAP_FSETID−Capability verfügt.) Bei einigen Dateisystemen kann nur der Superuser das Sticky−Bit setzen, das möglicherweise eine besondere Bedeutung hat. Für das Sticky−Bit, das Set−User−ID−Bit und das Set−Group−ID−Bit für Verzeichnisse siehe stat(2).
Für NFS−Dateisysteme wirkt sich eine Beschränkung der Rechte sofort auf schon geöffnete Dateien aus, weil die Zugriffskontrolle auf dem Server erfolgt, der Client sich aber um die offenen Dateien kümmert. Die Erweiterung der Rechte kann für andere Clients verschoben werden, wenn für sie die Zwischenspeicherung der Attribute aktiviert wurde.
Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird −1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.
Abhängig vom Dateisystem können andere Fehler zurückgeliefert werden. Die allgemeineren Fehler für chmod() sind im Folgenden aufgeführt:
EACCES |
Eine Komponente des Pfad−Präfix darf nicht durchsucht werden. (Siehe auch path_resolution(7).) |
||
EFAULT |
path zeigt aus dem für Sie zugänglichen Adressraum heraus. |
||
EIO |
Es ist ein E/A−Fehler (engl. I/O) aufgetreten. |
||
ELOOP |
Bei der Auflösung von path wurden zu viele symbolische Links gefunden. |
ENAMETOOLONG
path ist zu lang.
ENOENT |
Die Datei existiert nicht. |
|||
ENOMEM |
Es war nicht genügend Kernel−Speicher verfügbar. |
ENOTDIR
Eine Komponente des Pfad−Präfixes ist kein Verzeichnis.
EPERM |
Die effektive UID passt nicht auf den Eigentümer der Datei und der Prozess ist nicht privilegiert (Linux: Er verfügt nicht über die Capability CAP_FOWNER). |
||
EROFS |
Die angegebene Datei befindet sich auf einem nur lesbaren (read−only) Dateisystem. |
Die allgemeinen Fehler bei fchmod() sind im Folgenden aufgeführt:
EBADF |
Der Dateideskriptor fd ist ungültig. |
|||
EIO |
Siehe oben. |
|||
EPERM |
Siehe oben. |
|||
EROFS |
Siehe oben. |
4.4BSD, SVr4, POSIX.1−2001.
chown(2), execve(2), fchmodat(2), open(2), stat(2), path_resolution(7)
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Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Daniel Kobras <kobras AT linux DOT de>, Helge Kreutzmann <debian AT helgefjell DOT de> und Martin Eberhard Schauer <Martin DOT E DOT Schauer AT gmx DOT de> erstellt.
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