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WRITE

BEZEICHNUNG

write − in einen Dateideskriptor schreiben

ÜBERSICHT

#include <unistd.h>

ssize_t write(int fd, const void *buf, size_t count);

BESCHREIBUNG

write() versucht count Byte aus dem Puffer, auf den buf zeigt, in die Datei zu schreiben, auf die der Dateideskriptor fd weist.

Die Anzahl der geschriebenen Bytes kann geringer als count sein, wenn es beispielsweise nicht genügend Platz auf dem zugrunde liegenden physischen Medium gibt oder die RLIMIT_FSIZE−Ressourcenbeschränkung erreicht wird (siehe setrlimit(2)) oder der Aufruf von einem Signal Handler nach weniger als count geschriebenen Bytes unterbrochen wurde. (siehe auch pipe(7))

Für eine Datei, auf die lseek(2) angewendet werden kann, ( z. B. eine normale Datei) erfolgt das Schreiben am aktuellen Datei−Offset. Dabei wird der Datei−Offset um die Anzahl der tatsächlich geschriebenen Bytes erhöht. Wenn die Datei mit open(2) und der Option O_APPEND geöffnet wurde, wird der Datei−Offset vor dem ersten Schreiben auf das Dateiende gesetzt. Die Einstellung des Datei−Offsets und die Schreiboperation werden als eine unteilbare (atomare) Operation durchgeführt.

POSIX fordert, dass ein nachweisbar nach der Rückkehr von write() liegendes read(2) die neuen Daten liefern muss. Es sollte jedoch beachtet werden, dass nicht alle Dateisysteme zu POSIX konform sind.

RÜCKGABEWERT

Bei Erfolg wird Null zurückgegeben. Bei einem Fehler wird −1 zurückgegeben und errno entsprechend gesetzt.

Wenn count gleich Null ist und fd auf eine normale Datei verweist, kann write() einen Fehlerstatus zurückgeben, falls einer der nachfolgenden Fehler erkannt wird. Wenn keine Fehler festgestellt werden, wird 0 zurückgegeben, ohne dass Nebenwirkungen eintreten. Wenn count gleich Null ist und fd sich nicht auf eine normale Datei bezieht, sind die Ergebnisse nicht festgelegt.

FEHLER

EAGAIN

Der Dateideskriptor fd verweist auf eine Datei, die kein Socket und als nicht blockierend (O_NONBLOCK) gekennzeichnet ist − die Schreiboperation würde daher blockieren.

EAGAIN oder EWOULDBLOCK

Der Dateideskriptor fd verweist auf einen Socket und wurde als nicht blockierend (O_NONBLOCK) gekennzeichnet − die Schreiboperation würde daher blockieren. POSIX.1−2001 lässt für diesen Fall beide Fehlerstati zu und fordert nicht, dass beide Konstanten den gleichen Wert haben. Eine portable Anwendung sollte daher beide Möglichkeiten prüfen.

EBADF

fd ist kein gültiger Dateideskriptor oder ist nicht zum Schreiben geöffnet.

EDESTADDRREQ

fd verweist auf einen Datagram Socket, für den nicht mit connect(2) eine Peer−Adresse gesetzt wurde.

EDQUOT

The user’s quota of disk blocks on the file system containing the file referred to by fd has been exhausted.

EFAULT

buf liegt außerhalb Ihres adressierbaren Adressraums.

EFBIG

Es wurde versucht, in eine Datei zu schreiben, die die implementations− oder prozessspezifische maximale Dateigröße überschreitet oder der maximal zulässige Offset wurde überschritten.

EINTR

Der Aufruf wurde durch ein Signal unterbrochen, bevor irgendwelche Daten geschrieben wurden (siehe signal(7)).

EINVAL

fd wurde einem nicht beschreibbaren Objekt zugeordnet oder die Datei wurde mit dem Schalter O_DIRECT geöffnet und entweder die in buf angegebene Adresse, der in count angegebene Wert oder der aktuelle Datei−Offset ist nicht geeignet ausgerichtet.

EIO

Bei der Bearbeitung des Inodes trat ein system−/hardwarenaher E/A−Fehler (engl. I/O) auf.

ENOSPC

Das Gerät, welches die Datei enthält, hat keinen Platz für die Daten.

EPIPE

fd ist mit einer Pipe oder einem Socket verbunden, dessen lesendes Ende geschlossen ist. In diesem Fall empfängt der schreibende Prozess auch ein SIGPIPE−Signal. (Somit wird der Rückgabewert von write() nur sichtbar/wirksam/gesehen, wenn das Programm das Signal abfängt, blockiert oder ignoriert.)

Abhängig von dem mit fd verbundenen Objekt können weitere Fehler auftreten.

KONFORM ZU

SVr4, 4.3BSD, POSIX.1−2001.

Unter SVr4 kann ein Schreiben jederzeit unterbrochen werden und EINTR zurückgeben, nicht nur vor dem Schreiben von Daten.

ANMERKUNGEN

Eine erfolgreiche Rückkehr aus write() garantiert nicht, dass Daten an die Festplatte übergeben wurden. In der Tat garantiert es auf einigen fehlerhaften Implementierungen nicht einmal, dass der Speicher für die Daten erfolgreich reserviert wurde. Der einzig sichere Weg ist der Aufruf von fsync(2), nachdem Sie alle Ihre Daten geschrieben haben.

Wenn ein write() von einem Signal−Handler unterbrochen wird, bevor irgendwelche Bytes geschrieben wurden, wird der Auruf mit dem Fehler EINTR enden. Wird das write() unterbrochen, nachdem mindestens ein Byte geschrieben wurde, kehrt die Funktion erfolgreich zurück und der Rückgabewert ist die Anzahl der geschriebenen Bytes.

SIEHE AUCH

close(2), fcntl(2), fsync(2), ioctl(2), lseek(2), open(2), pwrite(2), read(2), select(2), writev(2), fwrite(3)

KOLOPHON

Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 3.52 des Projekts Linux−man−pages. Eine Beschreibung des Projekts und Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, finden sich unter http://www.kernel.org/doc/man−pages/.

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Martin Eberhard Schauer <Martin DOT E DOT Schauer AT gmx DOT de> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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