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SYSTEMD−JOURNALD.SERVICE

BEZEICHNUNG

systemd−journald.service, systemd−journald.socket, systemd−journald−dev−log.socket, systemd−journald−audit.socket, systemd−journald − Journal−Dienst

ÜBERSICHT

systemd−journald.service

systemd−journald.socket

systemd−journald−dev−log.socket

systemd−journald−audit.socket

/lib/systemd/systemd−journald

BESCHREIBUNG

Systemd−journald ist ein Systemdienst, der Protokollmeldungen sammelt und speichert. Es erstellt und verwaltet strukturierte, indizierte Journale, basierend auf den aus verschiedenen Quellen empfangenen Protokollmeldungen:

• Kernel−Protokollmeldungen (über kmsg)

• Einfache Systemprotokollmeldungen (über den libc−Aufruf syslog(3))

• Strukturierte Systemprotokollmeldungen über die native Journal−API, siehe sd_journal_print(4)

• Standardausgabe und Standardfehlerausgabe der Systemdienste

• Audit−Aufzeichnungen (über das Audit−Subsystem)

Der Daemon wird implizit sicher und unverfälschbar eine Reihe von Metadatenfeldern für jede Protokollnachricht sammeln. Siehe systemd.journal−fields(7) für weitere Informationen über die gesammelten Metadaten.

Die vom Journal gesammelten Protokolldaten sind vorwiegend textbasiert, können aber wo notwendig auch binäre Daten enthalten. Alle im Journal gespeicherten Objekte können bis zu 2^64−1 Byte groß sein.

In der Voreinstellung speichert das Journal die Protokolldaten in /run/log/journal/. Da /run/ ein flüchtiges Verzeichnis ist, gehen dessen Daten durch einen Neustart des Systems verloren. Um diesem Datenverlust vorzubeugen, legen Sie das Verzeichnis /var/log/journal/ an, wo systemd−journald dann die Daten speichert.

mkdir −p /var/log/journal
systemd−tmpfiles −−create −−prefix /var/log/journal

In journald.conf(5) finden Sie Informationen zur Konfiguration dieses Dienstes.

SIGNALE

SIGUSR1

Dadurch werden die flüchtigen Daten in /run/ nach /var/ geschrieben, um diese dauerhaft zu speichern (sofern dies aktiviert ist). Dies muss nach dem Einhängen von /var/ geschehen, da ansonsten niemals Daten von /run/ nach /var/ geschrieben werden würden, unabhängig von der Konfiguration. Der Befehl journalctl −−flush verwendet dieses Signal, um die Übertragung der Journaldateien anzuweisen und anschließend auf den Abschluss des Vorgangs zu warten. Details hierzu finden Sie in journalctl(1).

SIGUSR2

Dadurch wird die sofortige Rotation der Journaldateien angefordert. Der Befehl journalctl −−rotate verwendet dieses Signal, um das Rotieren der Journaldateien anzufordern.

SIGRTMIN+1

Dadurch wird angefordert, dass alle ungeschriebenen Protokolldaten auf Platte geschrieben werden. Der Befehl journalctl −−sync verwendet dieses Signal, um die Journalsynchronisation auszulösen und wartet dann, dass diese Aktion abgeschlossen wird.

KERNEL−BEFEHLSZEILE

Einige Konfigurationsparameter von journald.conf können auf der Befehlszeile außer Kraft gesetzt werden:

systemd.journald.forward_to_syslog=, systemd.journald.forward_to_kmsg=, systemd.journald.forward_to_console=, systemd.journald.forward_to_wall=

Dies aktiviert/deaktiviert die Weiterleitung der gesammelten Protokollmeldungen in das Systemprotokoll, den Protokollpuffer des Kernels oder die »Wall« (Bildschirmmeldung in der Konsole).

In journald.conf(5) finden Sie Informationen zu diesen Einstellungen.

ZUGRIFFSSTEUERUNG

In der Voreinstellung gehören die Jornaldateien der Systemgruppe »systemd−journal« und sind von dieser Gruppe lesbar, aber schreibgeschützt. Das Hinzufügen eines Benutzers zu dieser Gruppe ermöglicht diesem somit, die Journaldateien zu lesen.

In der Voreinstellung erhält jeder angemeldete Benutzer seine eigenen Journaldateien in /var/log/journal/. Diese Dateien sind allerdings nicht Eigentum des jeweiligen Benutzers, damit vermieden wird, dass der Benutzer diese direkt ändert. Stattdessen wird durch Dateisystem−ACLs sichergestellt, dass der Benutzer lediglich Lesezugriff erhält.

Weiteren Benutzern und Gruppen kann über die Zugriffskontrolllisten (ACLs) des Dateisystems Zugriff auf die Journaldateien gewährt werden. Distributionsentwickler und Administratoren können beispielsweise mit folgendem Befehl die Dateien für alle Mitglieder der Systemgruppen »wheel« und »admin« lesbar machen:

# setfacl −Rnm g:wheel:rx,d:g:wheel:rx,g:adm:rx,d:g:adm:rx /var/log/journal/

Beachten Sie, dass dieser Befehl die ACLs sowohl für existierende Journaldateien als auch für zukünftige im Verzeichnis /var/log/journal/ angelegte Journaldateien ändert.

DATEIEN

/etc/systemd/journald.conf

In dieser Datei wird das Verhalten von systemd−journald konfiguriert. Siehe journald.conf(5).

/run/log/journal/Maschinenkennung/*.journal, /run/log/journal/Maschinenkennung/*.journal~, /var/log/journal/Maschinenkennung/*.journal, /var/log/journal/Maschinenkennung/*.journal~

systemd−journald schreibt Einträge in Dateien mit der Endung ».journal« in den Verzeichnissen /run/log/journal/Maschinenkennung/ oder /var/log/journal/Maschinenkennung/. Beim unsauberen Beenden des Hintergrunddienstes oder wenn die gefundenen Dateien beschädigt sind, werden die Dateiendungen in ».journal~« umbenannt und systemd−journald schreibt in eine neue Datei. Wenn /var/log/journal nicht verfügbar ist oder wenn Storage=volatile in der Konfigurationsdatei journald.conf(5) gesetzt ist, wird /run/ verwendet.

/dev/kmsg, /dev/log, /run/systemd/journal/dev−log, /run/systemd/journal/socket, /run/systemd/journal/stdout

Sockets und andere Pfade, die im Dateisystem sichtbar sind und bei denen systemd−journald auf Nachrichten wartet. Zusätzlich zu diesen kann Journald mittels Netlink auf Auditereignisse warten.

SIEHE AUCH

systemd(1), journalctl(1), journald.conf(5), systemd.journal−fields(7), sd−journal(3), systemd−coredump(8), setfacl(1), sd_journal_print(4), pydoc systemd.journal

ÜBERSETZUNG

Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann <mario DOT blaettermann AT gmail DOT com> erstellt.

Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die GNU General Public License Version 3 oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.

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